Nike von Samothrake verkörpert Sieg und Frieden
Louvre im April 2019
Die Figur wurde im Heiligtum der Kabiren auf der Insel Samothrake gefunden. Es zeigt die Siegesgöttin Nike und wird im Louvre in Paris ausgestellt. Entstanden ist sie vermutlich um 200 v. Chr. Es wird angenommen, dass Bildhauer aus Rhodos die Statue geschaffen haben.
Der französische Vizekonsul im Osmanischen Reich, Charles Champoiseau, fand 1863 die Fragmente der Nike-Statue, die vor Ort zusammengesetzt und nach Paris gebracht wurden. Eine österreichische Grabung brachte 1873 weitere Fragmente, darunter zwei Finger, zu Tage. 1879 entdeckten Franzosen den Sockel, der rechte Handteller wurde 1950 gefunden. Die Suche nach Kopf und Armen blieb bisher erfolglos.
Die Göttin befindet sich in einer Landeposition; sie ist mit offenen Armen beziehungsweise Flügeln leicht nach vorne übergebeugt. Die Flügel sind dadurch mit Luft erfüllt und nach hinten gedrückt, ähnlich wie das dünne flatternde Gewand, das nur direkt am Körper leicht verschwindet, da es an den Bauch gepresst ist. Ihr Bauch wirkt auf diese Weise entblößt. Sie verlagert ihr Gewicht leicht nach vorne auf das rechte Bein, ist aber insgesamt aufrecht.
Verwendung fand die Statue vermutlich als Siegesdenkmal, als Dank für den Seesieg über Antiochos III. von Syrien. Deshalb steht sie wie eine Galionsfigur auf dem Bug eines Schiffes. Die gesamte Statue ist ca 328 cm hoch, wobei die Figur selbst 245 cm groß ist.
Der Sockel wurde aus grauem Marmor von der Insel Rhodos gefertigt, die Statue selbst aus weißem Parischen Marmor von der Insel Paros. |