1817 - 2017 - 200 Jahre Fahrrad von der Draisine bis heute..

„Die Hauptidee der Erfindung ist mir beim Schlittschuhfahren gekommen“, schrieb Drais im Badener Wochblatt in Baden-Baden. Er schlitterte und nachdem er dreimal hingefallen war, zog er es vor sich an einem Holzbock über das Eis zu bewegen. Am Ufer kam er dann erst auf die Idee, Rollen müssten ans Schuhwerk, sozusagen die ersten Skateboards. Aber er meinte schneller und sicherer, wäre es doch, wenn er dem Bock Räder geben würde, er sich drauf setzen könne und es irgendwie, wie er es eben mit den Schlittschuhen getan hatte, fortbewegen könnte. Die Idee war geboren, für die

1817 Drais’ Laufmaschine

Das nachfolgende Bild, ist eine Reproduktion der Laufmaschine, die hier aber wahrscheinlich besser aussieht, wie sie in Wirklichkeit war.

Am 12. Juni 1817 fuhr Drais mit der zweirädrigen Laufmaschine aus Mannheim hinaus zum Schwetzinger Relaishaus (liegt heute im Mannheimer Stadtteil Rheinau) und zurück – mit 15 km/h schneller als die Postkutsche.

Eine zweite Fahrt von Gernsbach über eine Anhöhe von 382 Meter nach Baden-Baden am 28. Juli war mit 6 km/h entsprechend langsamer.

Die originale Laufmaschine wog wenig mehr als 20 kg, so viel wie ein Hollandrad heute. Es hatte gleich große 27-Zoll-Räder mit Eisenreifen, eine Schleifbremse aufs Hinterrad, vorn abklappbare Parkstützen oder alternativ Packtaschen und optional einen Gepäckträger hinter dem Sitz. Zu ölende Gleitlager in Messing-Buchsen sorgten für leichten Lauf.

Auch damals wurde schon nach Bedarf und mit Sonderbestellungen gebaut.

Drais beschrieb in einem Zeitungsartikel mögliche Sonderanfertigungen seiner Laufmaschine:

nach Schritthöhe maßgefertigt,
höhenverstellbare Laufmaschine
Zweier-Laufmaschine, heutiges Tandem,
drei- und vierrädrige Draisinen mit Damensitz vorn.

Faszinierend für mich, war die Lenkung, da hat der Freiherr von Drais, schon gut getüfftelt.