Von San Vinzeno sind es nur wenige Kilometer zu einem kleinen Hafen Porto di Baratti, den Hafen kann man getrost links liegen lassen, hier gibt es nicht viel zu sehen. Von hier aus geht es dann hügelwärts den Archaeologischenpark von Baratti und Populonia. Der Weg ist gut zu befahren, viele Parkplätze unterwegs, lassen uns schon ahnen, was hier in der Hauptsaison los sein könnte. Für uns ist es im September einfach, wir können direkt bis zu dem kleinen "kostenpflichtigen" Parkplatz vor der Festung und dem Dorf zufahren.
Vom Parkplatz gehen wir einen ausgetreten Pfad an der Burgmauer entlang um wieder auf den Hauptweg zum Burgtor zu kommen. Eine Trattoria rechts bietet heute wenig an, da es kaum Touristen um die Jahreszeit herzieht. Kleine Werkstätten haben aber geöffnet, ein Schmied zeigt uns seine Sammlung und erzählt, dass es hier früher viel Eisen gegeben hat und was man daraus alles machen konnte. Etwas weiter gibt es ein Ledermacher, der tolle Gürtel, Taschen und sogar Schuhe fertigt, nicht ganz billig, aber 1A Ware. Ein Pizzaverkäufer bietet kleine Stücke Pizza am. Vor kurzem las ich in einer Pizzeria auf Samos, das die Erfindung der Pizza gar nicht eine Erfindung der Italiener war, sondern die kam von den Entruskern, gut ist ja jetzt Italien. Die Entrusker warfen Hefefladen ins Feuer und belegten sie dann mit dem was die Speisekammer hergab. So entstanden die ersten Pizzen. Wir wandern ein Stück weiter, die meisten Häuser sind hier mittelalterlich geblieben, eine Hauptstrasse und zwei Nebenstrasse bilden das Dorf. Wir biegen in eine Nebenstrasse ab und stehen vor dem Entruskermuseum. Ein Besuch ist hier auf alle Fälle zu empfehlen. Das Museum bildet die lange Geschichte der Entrusker ab, neben den obligatorischen Kochgegenstände, die hier ausgegraben wurden, werden auch reich verzierte Stücke ausgestellt. Eine Videodokumentation über das Leben und die Arbeit der Entrusker ist auch sehenswert. Es ist nicht sehr groß, aber der Eintrittspreis erlaubt noch einen Besuch auf der Festungsmauer und so nehmen wir den herrlichen Ausblick über die Küste und das Landesinnern mit. Eine einfache kleine Kirche kann man sich anschauen, in ihr spiegelt sich die Jahrhundertalte Siedlung wieder.
Fazit: Das Dorf lässt sich mit etwas Fantasie, durch die Jahrhundertalten Häuser ein wenig Abenteuerromantik aufkommen, würde man die Einwohner in die damaligen Kostüme einkleiden, wäre es für den damaligen Betrachter kein Unterschied. Ein dorf, das man direkt in eine Hollywoodkulisse als Piratennest einbauen könnte.
Ein ähnliches "Piratennest, sahen wir vor kurzem auf der Insel Cres >Link bei Interesse.
Eine Fishingmachine
DIE ANGELMASCHINE
Griechische und römische Literaturquellen erwähnen Thunfischfischeranlagen, die auf großen Netzen basieren. Fische wurden mit Hilfe eines langen festen Netzes abgefangen, das vertikal im Wasser hing, indem Anker oder Steingewichte entlang der Unterkante angebracht wurden und entlang der Oberseite schwammen. Die Fischer in Populonia wendeten wahrscheinlich eine weniger komplexe Technik an, die aus einem Netz bestand, das gebogen war, um einen rechten Winkel zu bilden, und mit einer beweglichen Kante versehen war, die schnell eingesetzt wurde, um den vorrückenden Thunfisch zu blockieren und in den festen senkrechten Abschnitt des Netzes einzufangen. Die Schlüsselfiguren der Thunfischfischer waren zwei geübte Fischer: der Onshore-Scout, der auf die Ankunft der Thunfischschulen achtete, und der Leiter des Bootes, der die Bewegungen der Fischer koordinierte und Anweisungen für das Manövrieren des Netzes mit gab welche die Fische gefangen waren.
Die von Strabo erwähnte Suche nach Thunfischen (tynnoskopeion) muss eine ähnliche Struktur wie die des griechischen Schriftstellers Aelian gewesen sein, bei der zwei große Tannenstämme errichtet wurden, die durch (...) Pfähle zu einer Art Leiter verbunden sind (. ) von oben könnte der Scout eine ungehinderte Sicht haben.
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